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Künstliche Intelligenz im E-Commerce: Worauf müssen wir uns gefasst machen?

Published on: Aug 3, 2018

Wer kennt den Film „Her“ aus dem Jahr 2013 nicht? Ein schüchterner, introvertierter Mann schafft sich eine künstliche Intelligenz, in Form seiner Assistentin Samantha, an und verliebt sich im Laufe der Handlung in sie. Leider hat die Liebe zwischen den beiden keine Zukunft und ist von unüberwindbaren Hürden geprägt. Doch genau das könnte in naher Zukunft, vielleicht in nicht ganz so dramatischer Form, geschehen. Durch die Vereinsamung vieler Menschen, vorwiegend im asiatischen Raum, könnten künstliche Intelligenzen, in Form von Robotern, zum Einsatz kommen und sogar menschliche Interaktion oder gar Freundschaften ersetzen.

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Künstliche Intelligenzen können als Berater fungieren oder zukünftig sogar Freundschaften ersetzen.

Im E-Commerce gibt es eine Reihe von Trends und Möglichkeiten. Vom Aufstieg des Mobile Commerce über notwendige E-Commerce Technologien bis hin zum Einfluss von künstlicher Intelligenz auf das Kundenerlebnis – die Zukunft hält noch eine Menge für uns bereit.

In unserer neuen Blogreihe „Künstliche Intelligenz im E-Commerce“ berichten wir von Mitteln und Wegen, wie künstliche Intelligenz gegenwärtig und vor allem auch zukünftig im E-Commerce zum Einsatz kommen kann. Sie gibt einen Einblick in eine Welt, in der künstliche Intelligenz zum Alltag gehört oder gehören wird.

Aber was genau steckt hinter dem Begriff „Künstliche Intelligenz“, woher kommt er und in welchen Arten und Formen äußert er sich

Kurz gesagt: KI versucht menschliche Wahrnehmung und menschliches Handeln durch den Einsatz von Maschinen nachzuahmen.

Die Geschichte der künstlichen Intelligenz

Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ wurde von US-amerikanischen Informatiker John McCarthy geprägt. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz am Dartmouth College in New Hampshire wurde 1956 die Geburtsstunde des Begriffes eingeläutet.

Weitere wichtige Meilensteine der KI:

  • 1966: Chatbots tauschen sich das erste Mal untereinander aus
  • 1977: Ein Schachcomputer besiegt den damaligen Weltmeister Kasparow
  • 2011: Ein Computerprogramm gewinnt die Spieleshow Jeopardy
  • 2011: Siri kommt auf den Markt

Außerdem sagt der Zukunftsforscher und Futurist Ray Kurzweil folgende Szenarien für die Zukunft voraus:

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Ray Kurzweil geht sogar davon aus, dass künstliche Intelligenz die Intelligenz des Menschen im Jahr 2045 erstmals übersteigen wird.

Ob das alles wirklich so eintreffen wird, bleibt natürlich erstmal abzuwarten.

Einsatzgebiete künstlicher Intelligenz

Die Einsatzgebiete künstlicher Intelligenz sind sehr vielfältig. Ob in der Medizin, bei Produktionsstraßen oder Spielen – hier kommt KI vorwiegend zum Einsatz. In der Medizin können einige Operationsschritte viel präziser vorgenommen werden. In Produktionsstraßen wird das Lackieren oder Schweißen oft automatisch abgewickelt. Spiele, wie z.B. Dame oder Schach bedienen sich oftmals künstlicher Intelligenz. So können Spiele, die für mehr als eine Person konzipiert wurden, auch alleine gespielt werden.

Eine Studie von HubSpot, bei der 1400 Verbraucher weltweit zum Thema „Künstliche Intelligenz“ befragt wurden, zeigt, dass KI immer mehr an Beliebtheit gewinnt. 58 Prozent der Befragten sind sehr neugierig bzw. interessiert an dem neuen Trend und würden KI-basierte Tools zur Interaktion nutzen. Der deutsche E-Commerce-Markt steht dem Einsatz künstlicher Intelligenz noch skeptischer gegenüber. Sie machen sich dabei Sorgen um die Netzsicherheit sowie den Umgang mit persönlichen Daten. Anders sieht es da jedoch in Ländern wie den USA und Südamerika aus. Hier ist künstliche Intelligenz bereits seit Jahren auf dem Vormarsch.

 

In den USA und Südamerika ist das Thema „Künstliche Intelligenz“ bereits auf dem Vormarsch.

4 Arten künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz lässt sich in vier unterschiedliche Typen unterteilen.

1. Rein reaktive künstliche Intelligenz

Sie stellt die Basis von künstlicher Intelligenz dar. Die rein reaktive künstliche Intelligenz erkennt Umwelt oder Situationen direkt und reagiert darauf. Was sie jedoch nicht kann: Erinnerungen bilden oder auf Erfahrungen zurückgreifen. Beispiele hierfür ist der Schachcomputer Deep Blue von IBM, der den Schachweltmeister Kasparow geschlagen hat.

2. Systeme mit begrenztem Gedächtnis

Diese Form der künstlichen Intelligenz besitzt ein begrenztes Gedächtnis. Das bedeutet, dass sie Teile vergangener Informationen berücksichtigen kann. Hierzu zählen z.B. selbstfahrende Fahrzeuge, Chatbots oder persönliche digitale Assistenten.

3. Systeme mit eigenem Bewusstsein

Diese künstliche Intelligenz entwickelt ein eigenes Bewusstsein, erkennt sich und andere. Des Weiteren kann sie Gedanken und Emotionen verstehen, die das menschliche Verhalten beeinflussen. Diese Form von künstlicher Intelligenz hat zusätzlich ein Verständnis von Gefühlen, Motiven, Absichten und Erwartungen. Diese Form gibt es heutzutage noch nicht in der realen Welt. Ein Beispiel hierfür ist die Figur „Sonny“ aus dem Film „I Robot“.

4. Sich ihrer selbst bewusste Systeme

Diese Form der künstlichen Intelligenz kann Vorstellungen über sich selbst bilden. Außerdem ist sie sich ihrer inneren Zustände bewusst und kann Gefühle anderer vorhersagen. Zusätzlich kann sie Abstraktionen bilden sowie Schlussfolgerungen ziehen. Aus diesem Grund ist diese künstliche Intelligenz super intelligent, empfindungsfähig und bewusst. Die Figur „Eva“ aus dem Film „Ex Machina“ ist ein Beispiel für solch eine künstliche Intelligenz. Auch diese Form der künstlichen Intelligenz gibt es bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht.

Haftung bei falschem Einsatz oder Fehlern künstlicher Intelligenz

Da nun alle Formen Künstlicher Intelligenz bekannt sind, stellt sich eine weitere, überaus wichtige Frage: Wer haftet, wenn etwas schief geht? Stellt man sich nun mal das Szenario eines selbstfahrenden Autos vor, das einen Unfall baut, bei dem gegebenenfalls sogar Menschen ums Leben kommen. Die Frage der Schuld ist hier sehr schwer zu beantworten. Genau dieses Szenario ereignete sich im März 2018 in den USA. Dabei kam eine 49-Jährige ums Leben.

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Autonomes Fahren wird immer beliebter.

Die Diskussionen darüber sind jedoch sehr intensiv und hitzig, so dass sich hier in den nächsten Jahren sicher noch einiges ändern wird.

Künstliche Intelligenz im E-Commerce

In welcher Form kann künstliche Intelligenz gegenwärtig oder zukünftig im E-Commerce eingesetzt werden? Wo kommt sie zum Tragen und welche Branchen sind vor allem für den Einsatz künstlicher Intelligenz geeignet? Diese 4 Formen künstlicher Intelligenz werden bereits oder zukünftig im E-Commerce zum Einsatz kommen.

1. Chatbots

Chatbots sind auch im E-Commerce auf dem Vormarsch. Sie werden vorwiegend für die Beantwortung von Kundenanfragen und die direkte Kommunikation mit dem Kunden genutzt. Somit entlasten sie auch den Kundenservice im Unternehmen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Chatbots könnten in naher Zukunft aber auch die perfekten Shoppingberater werden. Zuerst gilt es jedoch den Chatbot mit Daten zu füttern. Diese enorme Datenmenge muss erstmal gesammelt werden.

 

2. Lieferroboter und -drohnen

Ab 2025 sollen laut einer Studie von McKinsey autonome Fahrzeuge als einen neuen Trend in der Paketlogistik 80 Prozent unserer Pakete zustellen und das sogar bis vor die Haustüre. Hierfür können entweder selbstfahrende Autos, Lieferroboter oder Drohnen eingesetzt werden. In einigen europäischen Ländern wurden bereits Pizzen vom Starship-Robotern ausgeliefert. Lieferdrohnen sind dagegen eher für ländlichere Gegenden geeignet.

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DHL ist bereits mit Lieferdrohnen unterwegs. (Quelle: DHL)

3. Recommendation Engines

Durch individuell zugeschnittene Angebote oder dynamischen Produktseiten kann künstliche Intelligenz dem Kunden die Produkte vorschlagen, für die er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit interessiert. Dies geschieht durch die Verwendung gesammelter Daten. Hierbei wird erfasst, welche Aktivitäten der Kunde bereits auf der Website vorgenommen hat. Personalisierung kann durch maßgeschneiderte Angebote, die durch den Einsatz von Algorithmen erstellt werden, sichergestellt werden. Selbstlernende Algorithmen erfassen außerdem die Reaktion des Kunden und nutzen diese für weitere Empfehlungen. Somit werden die Empfehlungen stetig durch den Einsatz künstlicher Intelligenz optimiert und gezielt ausgespielt. Es ist sogar möglich, dass Vorhersagen über den Kauf eines bestimmten Produkts durch einen bestimmten Kunden getroffen werden können.

4. Sprachassistenten

Seit Apples Siri oder Amazons Alexa auf den Markt gekommen sind, ist Sprachsteuerung, in Form von Sprachassistenten, nicht mehr wegzudenken. Onlineshopping wird dadurch so bequem und einfach wie nie zuvor. Die Frage „Siri, wo ist mein Paket?“ wird in zukünftig allgegenwärtig sein und die Versandkommunikation um ein Vielfaches erleichtern. Für die Zukunft wird außerdem prognostiziert, dass das Interesse an sprachbasierten Diensten mit zunehmender Qualität weiterhin ansteigen wird.

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